Von Neuenhaus nach Gomel – die dritte und letzte Etappe

Von Neuenhaus nach Gomel – die dritte und letzte Etappe

Bei Kilometer 1817 ab Neuenhaus ist Gomel in Weißrussland erreicht!

In drei Etappen zum Ziel meiner Reise

Die reine Fahrtzeit von Neuenhaus durch Polen und Weißrussland betrug 10 Tage! Und die gesamte Reise habe ich in drei Etappen gefahren. Eine direkte Einreise nach Weißrussland war mit dem Fahrrad eh´ nicht möglich! Und so fuhr ich auf meiner ersten Etappe in zwei Tagen von meiner Heimatstadt Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim bis nach Berlin, auf meiner zweiten Etappe von Berlin quer durch Polen bis an die weißrussische Grenze und zurück bis Warschau. Die dritte Etappe führte mich dann von der polnischen Grenze quer durch Weißrussland bis nach Gomel im Osten des Landes.

Die letzten Kilometer bis Gomel waren spannend!

Kurz vor Gomel verschlechterte sich der Straßenbelag extrem. Offensichtlich war die Straße neu gemacht und mit einem sehr grobkörnigen Split überzogen worden. Die Nähe zu der Großstadt Gomel brachte auch mehr Autoverkehr mit sich und so wurde ich mehrfach durch hochgeschleuderte Steine durch die vorüberfahrenden Autos getroffen. Ich war froh, dass ich einen Fahrradhelm trug. Ein Auto fuhr auffallend verdächtig eine ganze Zeit in unmittelbarer Nähe zu mir, verfolgte mich oder blieb lange auf gleicher Höhe zu mir. Später erfuhr ich, dass eine Dolmetscherin (von meinem Handy) und ein Organisator der Kinderhilfsorganisation in dem Auto saßen, um mich ein Stück zu begleiten. Kurz vor einem riesigen Monument der Stadt GOMEL (s. Foto) wurde ich von dem Fahrzeug überholt und dann warteten alle an der Stadtgrenze auf mich.

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Ich war gerührt, als dort auch der Vater von unserem „Gastkind“ auf mich wartete und mich in die Arme nahm.

Noch immer habe ich viele Bilder in meinem Kopf, wenn ich an Weißrussland denke:

Monumente: In jedem Ort gab es mehrere Monumente und Denkmäler, die an beide Weltkriege erinnern. Alle in einem gepflegten Zustand und häufig von Soldaten bewacht.

Militär: Im Straßenbild traf ich immer wieder auf Soldaten, die etwas bewachten oder kontrollierten. Wenn man zu lange den Blickkontakt hielt, stoppten sie mich und ließen sich meine Personalien zeigen. Dem ging ich gezielt aus dem Weg, indem ich vermied, sie anzusehen.

Miniröcke: In Weißrussland habe ich die kürzesten Miniröcke gesehen.
Natur: Auf meinem Weg, fuhr ich immer wieder durch unberührte Natur mit riesigen Sumpfgebieten.

Toiletten: Da das Rohrsystem in Weißrussland kein Toilettenpapier passieren lässt, wurde mir vorsichtshalber immer wieder der Toilettengang neu erklärt.

Alkohol: Im Straßenbild sah ich immer wieder stark angetrunkene Menschen. Überwiegend junge, aber auch ältere Männer. Selten, sogar Frauen.

Wolkenbruch: Nach einem Starkregen war die Kanalisation sehr überlastet. Es standen riesige Seen auf den Straßen. Insbesondere in den kleinen Städten. Manche Sandwege waren dann tagelang nicht passierbar. Und mit dem Fahrrad hatte ich Angst, durch so tiefe Pfützen zu fahren. Nicht immer lag der Gullydeckel an der Stelle, wo er liegen sollte. Manchmal stand ein Stuhl an der Stelle innerhalb der Pfütze, wo eigentlich der Gullydeckel liegen müsste. Das macht vorsichtig!

Kartoffeln: Das Hauptnahrungsmittel in Weißrussland ist noch immer die Kartoffel. Schon morgens wurden auch in den Hotels Bratkartoffeln in allen Variationen angeboten.

Einen ausführlichen Reisebericht findest Du in meinem Buch: „Die außergewöhnlichen Radtouren eines Bürokraten“

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