Klapprad gegen Vespa

Klapprad gegen Vespa

Mit dem Rad zur Arbeit
… mit dem Klapprad zur Arbeit

Gelegentlich fuhr ich mit meinem Klapprad ins Büro. Man sollte sich nicht täuschen. Ein gutes Klapprad fährt zwar etwas unruhiger in der Lenkung, aber bei der Geschwindigkeit steht es einem normalen Rad kaum nach. Ich fuhr mit ca. 22–24 km/h gemütlich auf meinem Radweg von Neuenhaus nach Nordhorn.
Der Arbeitsweg mit dem Fahrrad war für mich ein Genuss – wie immer.
Das Wetter war trocken, der Wind kam von der Seite und ich war mit mir und der Welt im Reinen. Irgendwie störte mich jedoch ein monotones hochtouriges Geräusch im Hintergrund, das immer lauter wurde.

Eine „hochgezüchtete Hornisse“ will mein Klapprad überholen!

Ich drehte mich um – natürlich – es war ein kleiner Roller, welcher eigentlich nur 25 km/h fahren konnte. Aber dafür kam er doch schneller als erwartet an mich heran. Also dachte ich, 2–3 Stundenkilometer kannst Du noch zulegen – und er hat verloren. Der Mofafahrer war immerhin noch mehr als 50 Meter entfernt. Aber offensichtlich war diese “hochgezüchtete Hornisse” deutlich schneller als erlaubt. Langsam aber stetig wurde es lauter und lauter.

Ein hoch getuntes Geräusch in den Ohren-

“Was muss dieser Fahrer ertragen”, ging es mir durch den Sinn. Das monotone, hoch getunte Geräusch in den Ohren und dann zur Untätigkeit verdammt, sitzt er auf seinem Moped und versucht, möglichst ohne Geschwindigkeitsverlust an den Radfahrern vorbeizuschleichen. Ich ahnte schon, was für eine Dunstwolke dieses Fahrzeug dann hinter sich herziehen würde. Wenn er mich überholen sollte, hätte ich lange daran zu schlucken.
Also beendete ich diese Vorstellung, indem ich schneller wurde. Ich trat kräftig in die Pedale meines Klapprads. Das sah sicherlich für die Autofahrer etwas lustig aus. Ein kräftig tretender 60+er, der inzwischen eine Geschwindigkeit von 35 km/h strampelte. So schnell musste ich fahren, um den Mofafahrer auf einer gleichmäßigen Distanz zu halten.
Ich überlegte schon, wie lange ich das wohl aushalten müsste. Sicherlich waren es noch 5 Kilometer bis zur Stadtgrenze von Nordhorn. Ich gab noch einmal mehr Gas, um unseren Abstand zu vergrößern. Aber mit 38 km/h konnte ich mich zwar absetzen, kam aber auch schon an meine Leistungsgrenze auf meinem Klapprad. Ich musste also taktische Überlegungen einbringen.

Ich kam an meine Leistungsgrenze auf dem Klapprad 🙁

Immer wenn ich etwas an Geschwindigkeit nachließ, wurde das Motorengeräusch schon wieder lauter. Ich brauchte mich gar nicht umzudrehen. Ich konnte mir die Entfernung zu meinem Verfolger am Geräusch ausmalen. Sollte ich vielleicht nachgeben und das Moped zu meiner Schande vorbeiziehen lassen? In diesem Moment kam ein Fahrradfahrer von vorne. Für mich die Chance für ein kleines Verschnaufen. Ich reduzierte meinen Einsatz und ließ den Mopedfahrer so weit herankommen, dass er mich zwar hätte überholen können, aber das entgegenkommende Fahrrad verhinderte ein solches Manöver.
Als der entgegenkommende Radfahrer passierte, war ich auch wieder so gut hergestellt, dass ich wieder ambitioniert in die Pedale treten konnte. Mit 38 – 40 km/h konnte ich wiederum einen größeren Abstand zu meinem Verfolger herstellen. Noch zweimal wiederholte sich dieses Spiel. Entgegenkommende Radfahrer waren mir noch nie so willkommen, verschafften sie mir doch die Möglichkeit mit dem Mopedfahrer zu spielen und meinen Vorsprung zu halten.


Geschafft-

Bereits die erste Möglichkeit in Nordhorn nutzte der Mopedfahrer, um abzubiegen. Schweißperlen liefen über mein strahlendes Gesicht. Ich würde zu gerne wissen, was der Mopedfahrer gedacht hat!

Mehr Geschichten findest Du auch auf meinem Youtube Kanal!

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