… auf zur Fahrradmesse
„Faszination Fahrrad 2025″ in Bad Salzuflen
Das neue Jahr beginnt mit einem ersten Höhepunkt für Fahrradbegeisterte: Am 18. und 19. Januar 2025 öffnete die Fahrradmesse „Faszination Fahrrad“ in Bad Salzuflen ihre Tore. Als regelmäßiger Besucher von Radmessen freue ich mich immer darauf, neue Eindrücke zu sammeln, Gespräche mit Ausstellern zu führen und in die Welt der Fahrräder einzutauchen. Und natürlich nutze ich die Gelegenheit, um bei den Veranstaltungen vor Ort meine Reisevorträge zu meinen Radtouren durch Europa zu halten.
Weniger Besucher und Messepreise
Doch in diesem Jahr fiel mir auf, dass sich die Messe in einigen Aspekten verändert hatte. So waren weniger Aussteller vertreten als in den vergangenen Jahren, und auch die Besucherzahlen schienen zumindest am Samstag niedriger zu sein als gewohnt. Die Fahrradhändler lockten mit deutlich reduzierten Preisen, auch sogenannten „Messepreisen“. Es scheint, als seien die Lager der Händler noch gut gefüllt, während die neue Saison schon vor der Tür steht.
Trotz der etwas ruhigeren Atmosphäre waren meine Vorträge „Bella Italia auf zwei Rädern“ und „Mit dem Rad von Thessaloniki nach Istanbul“ gut besucht. Ich begann jedoch jeweils damit, „Elf Gründe, warum ich mit dem Liegerad reise“ aufzuzählen, um eine Erklärung zu meinem etwas untypischen Reiserad zu geben, was zu einem ansteigenden Interesse und einer vollen Zuhörerschaft führte. Die Besucher zeigten sich fasziniert von den Details meiner Touren, sowohl in Europa als auch in der Grafschaft Bentheim, die zunehmend als lohnenswerte Urlaubsdestination für Radfahrer wahrgenommen wird. Besonders im Hinblick auf die günstige Anreise und die exzellente Fahrradinfrastruktur fanden viele Besucher meine Tipps und Vorschläge auch zu Touren durch die heimische Region sehr ansprechend.
Mein neues Liegerad (#SBT500), jetzt auch mit Elektroantrieb, war ein echter Hingucker. Viele Interessierte standen staunend davor und hätten das Rad am liebsten sofort in der Messehalle selbst getestet. Die innovative Technik und das ungewöhnliche Design stießen auf großes Interesse – kein Wunder, dass Liegeräder immer mehr Anhänger finden.
Das Knotenpunktsystem lockt
Ein weiteres spannendes Thema, das viele Besucher begeisterte, war das Knotenpunktsystem, das in der Grafschaft Bentheim genutzt wird. Viele der Messegäste kannten dieses System bereits aus den Niederlanden oder Belgien und zeigten sich sehr interessiert an meinem Kartenmaterial, das die verschiedenen Knotenpunkte in unserer Region abbildet. Die Einfachheit und Flexibilität dieses Systems machen es zu einem echten Vorteil für Radreisende, die ihre Touren individuell gestalten möchten.
Austausch und spannende Vorträge
Ein Höhepunkt der Messe war für mich ohne Zweifel der Austausch mit anderen Radreise-Experten. So hatte ich die Gelegenheit, mich mit den Kollegen vom ADFC Lippe über örtliche Radtourangebote und die Codierung von Fahrrädern auszutauschen. Die Kollegen waren ebenso an meinem Kartenmaterial interessiert, und es entstanden viele interessante Gespräche.
Ein weiterer spannender Aspekt der Messe war die Vielzahl an Reisevorträgen, die ein breites Spektrum an Radreiseerfahrungen abdeckten. Für fast jedes Interesse war etwas dabei – von regionalen Touren bis zu einer Weltumrundung mit dem Fahrrad. Besonders spannend fand ich den Vortrag von Patrick Pohl, der von seiner Weltumrundung mit dem Rad berichtete. Aber auch die Radreisen in Dänemark und den Färöer-Inseln von Sabine und Martin Schöneich waren für die Besucher informativ aufbereitet. So waren die Vorträge gut besucht, was zeigt, wie groß das Interesse an Radreisen ist.
Liegeräder und Spezialräder: ein Nischenthema?
Leider war das Angebot an Liegerädern auf der Messe in diesem Jahr etwas begrenzt. Lediglich Spezialräder wie Lastenräder, Falträder und Dreiräder waren vereinzelt zu finden. Es bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Jahren mehr Hersteller von Liegerädern vertreten sein werden, da die Nachfrage nach solchen spezialisierten Fahrrädern stetig wächst.
Verkehrssicherheit auf der Fahrradmesse: Ein unerwarteter Einblick
Neben den klassischen Fahrradtagen gab es auf der Messe auch einen interessanten Stand der Verkehrswacht Lippe. Dort konnte ich an einer Simulation teilnehmen, bei der ich als Autofahrer verschiedene Verkehrssituationen durchspielte und die Reaktionszeit auf gefährliche Situationen testete. Obwohl ich in allen Szenarien eine ausgezeichnete Reaktion zeigte, wurde mir eines bewusst: Ich war zu schnell unterwegs. Trotz der guten Beobachtung des Verkehrsgeschehens hatte ich die Geschwindigkeit meines „Fahrzeugs“ zu wenig im Blick, was dazu führte, dass ich in der Simulation zwei Personen tödlich verletzte. Ein erschreckendes, aber lehrreiches Erlebnis, das mich daran erinnerte, wie wichtig es ist, immer auf die Geschwindigkeit zu achten – auch bei scheinbar harmlosen Situationen. #visionzero
Nicht nur Fahrräder
Besonders interessant fand ich aber zwei weitere Messeanbieter:
Die Fahrradgarage „Radkoje“ der Diakonie Ruhr als Rehabilitationseinrichtung und ARTHURKOPF (Design aus Fahrradschläuchen)
Fazit: Eine gelungene Fahrradmesse 2025
Die Fahrradmesse in Bad Salzuflen hat auch in diesem Jahr wieder viele spannende Themen rund ums Radfahren geboten. Von innovativen Technologien und speziellen Fahrrädern über faszinierende Reisevorträge bis zu einem regen Austausch mit Experten und anderen Radfahrern war für jeden etwas dabei. Zwar war die Messe im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas ruhiger, doch das Interesse an Fahrradtourismus und der Austausch über neue Ideen und Konzepte bleibt ungebrochen. Es war abermals eine inspirierende Veranstaltung – und ich freue mich schon auf das nächste Jahr!