Campingplatz in Österreich – auch mit Klickies
Nach einer langen Tagesetappe kam ich auf dem Campingplatz an. Den ganzen Tag ging es immer wieder auf und ab. Leichte Anstiege wechselten sich mit richtigen „Rampen“ ab. Die Beine waren jetzt richtig müde, ich war geschafft und ich freute mich nach der Hitze des Tages auf Schatten, mein Zelt, gemütliches Essen und ein zischendes Bier.
Mein Zelt passt eigentlich immer auf einen Campingplatz!
Mein kleines Zelt für zwei Personen passte eigentlich immer, selbst auf einen schon voll besetzten Campingplatz. Und auch heute fand man noch ein kleines Plätzchen auf dem riesigen Campingplatz für mich. Allein reisende Radfahrer mit einem kleinen Zelt kommen in der Regel eigentlich immer noch unter. An der Rezeption erklärte man mir, am welcher Stelle ich noch einen kleinen Lagerplatz auf dem riesigen Campingplatz finden könnte und dann rollte ich voller Konzentration durch die einzelnen Wege an Hunderten von Zelten entlang. Gar nicht so einfach, das Nummer-System auf dem verschachtelten Platz zu erkennen. Ich pedalierte suchend im Schritttempo über die Wege.
Viele Camper waren schon mit den abendlichen Essensvorbereitungen beschäftigt. Mir stieg ein Hauch von Grillatmosphäre in die Nase. Hin und wieder glaubte ich auch den Duft von Nudeln in Tomatensoße zu erkennen und einige der Hobbyköche hielten schon ein “Kaltgetränk” in der Hand und prosteten mir anerkennend oder neugierig zu. Sicherlich sah ich auch auf meinem Liegerad interessant aus, in entspannter Haltung und langsam pedalierend mit meinem vollbepackten Liegerad.
… wie peinlich!
Oh-, da war die Nummer der auf dem Campingplatz, die ich suchte, auch schon an mir vorbei. Anscheinend war ich am Ziel. Ich wollte am liebsten auf der Stelle drehen und geschmeidig zurückfahren, aber der Weg war zu schmal und ich musste wohl doch anhalten. Nur – das Absetzen der Füße verhinderten meine noch immer in den Klickies verkeilten Sandalen. Ich war so mit den Umgebungsreizen und Eindrücken beschäftigt, dass ich noch keine Vorbereitungen für einen Halt getroffen hatte. Natürlich, was dann passierte, konnte wohl keinen umherstehenden Camper überzeugen, je auf ein Liegerad zu steigen. Das Rad neigte sich langsam zu Boden und ich blieb auf dem Rad liegen bzw. folgte mit ihm der Schwerkraft! Ich lag auf der Seite – und erst jetzt hatten die Klickies – zu spät – die Füße freigegeben. Oh Mann – wie peinlich. Es applaudierte zwar keiner, aber ich glaube, ich hatte die Theater-Abendvorstellung fulminant eröffnet!
Tja, und bis zur Weiterfahrt am nächsten Morgen hatte ich das Gefühl, unter besonderer Beobachtung der umliegenden Camper zu stehen.
Ich möchte nicht auf meine Klickies verzichten!
Tja – und damit endet meine kleine fünfteilige Klickie-Serie. Vielleicht habe ich jetzt den Eindruck vermittelt, als würden diese Klickies eine unheimliche Gefahr für Radfahrer darstellen. Aber dem ist nicht so. Im Gegenteil. Immerhin verteilen sich die Geschehnisse auf einen Zeitraum von 50-60 Jahren. Komischerweise passieren solche “lustigen” Entfesselungsmanöver auch nur bei einem äußert geringen Tempo bzw. im Schritttempo. Und die Fallhöhe eines Liegeradfahrers ist ja bekanntlich sehr, sehr gering. Noch einmal – ich möchte auf keinen Fall auf die Dinger (die Klickies sind gemeint) verzichten. Sind sie doch wirklich eine Hilfe und sorgen für uns Liegeradfahrer auch für mehr Sicherheit beim Radfahren (siehe die Hinweise im ersten Artikel).
Wieder geht ein Jahr zu Ende
Und so langsam neigt sich auch das Jahr als Liege-Radfahrer, als Blogger und Podcaster dem Ende zu. Zeit, um auch einmal auf dieses Jahr zurückzublicken:
Unsere “Grafschafter Liegeradfraktion”, eine lockere Gruppe von Liegeradfahrern in der Grafschaft Bentheim, hat traditionell im November ihre Abschluss-Tour gemacht. Wir fahren im Winter als Einzelpersonen natürlich weiter mit unseren Rädern, aber als Gruppe machen wir von Oktober bis April eine Winterpause. Wegen der berufstätigen Mitradler starten wir wöchentlich an allen Dienstagen jeweils um 18:30 Uhr in den Feierabend. Aber wenn es dann schon dunkel wird, haben wir natürlich nichts mehr von den gemeinsamen Ausfahrten und dann beenden wir die Saison mehr oder weniger “feierlich” mit einer Abschluss-Tour und einem gemeinsamen Grillen;-)
Aktuell gehe ich jetzt mit meinem “Buchprojekt” über unsere Radreise am “Canal du Midi” entlang in die Überarbeitungsphase. Ich denke, dass ich zum Frühjahr das Buch als E-Book veröffentlichen kann. Es ist zwar nur eine vergleichsweise kurze und spezielle Rad-Reise auf einem Klapprad, aber durch den “Virus mit C” haben wir doch ungewöhnlich häufig unsere langfristig geplante Radtour verschieben müssen und wir konnten die Reise erst jetzt im September 22 durchführen. Jetzt will ich über diese Reise noch einen Vortrag entwickeln. Am 21./22. Januar will ich diesen Vortrag auf der Radmesse FASZINATION FAHRRAD 2023 in Bad Salzuflen vorstellen.
Blog, Podcast, Youtube Kanal
Mein Blog geht jetzt übrigens schon ins 4. Jahr. Nach der Veröffentlichung meines Buches “Die außergewöhnlichen Radtouren eines Bürokraten” wollte ich meine Rad- und Liegeradthemen weiterhin zu Papier bringen und als Blog veröffentlichen. Und so sind aktuell schon 106 Artikel (!) auf meinem Blog radetappen.de erschienen. Im letzten Jahr hatte ich ja bereits eine kurze Statistik erstellt.
Auch mein Podcast “burkhards radetappen” geht jetzt schon ins zweite Jahr. Meinen Podcast „Burkhards Radetappen“ kannst Du inzwischen auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und Anchor hören – und natürlich auch abonnieren. So verpasst Du keine Folge!
Aktuell sind 13 Beiträge online. In den nächsten Wochen werde ich dort noch einmal weitermachen und auch mein YouTube Kanal hat sich im letzten Jahr erfolgreich geschlagen. Immerhin haben über 17.716 Personen sich die Filme (alle zu Fahrradthemen) angesehen. Der “Oberkracher” ist dabei der Film: 11 Gründe… mit 10.669 Klicks. Wahnsinn, was sich aus diesem Hobby entwickelt hat.
„Biken ist nicht alles, aber ohne biken ist alles nichts.“
– Volksmund